top of page

Wie unterstütze ich mein Kind dabei, Probleme mit einer Lehrkraft zu lösen?


Dein Kind fühlt sich ungerecht behandelt? Hat es Angst vor dem Unterricht bei einer bestimmten Lehrkraft? Oder stimmen die Noten nicht? Probleme mit Lehrkräften sind oft für die ganze Familie belastend, und die Eltern wollen ihr Kind möglichst effektiv unterstützen. Aber mit wem sollte man sprechen, um eine schwierige Situation in der Schule zu klären? Hier ist ein schrittweiser Leitfaden.


  1. Ermutige dein Kind, erst einmal selbst mit dem Lehrer zu sprechen. Es hängt natürlich von Kind und Lehrkraft ab, ob ein Versuch denkbar ist, aber wenn dein Kind alt genug ist, könnte es einen Versuch wert sein. Viele Lehrer sind zugänglicher, als man denkt!

  2. Sprich mit der Lehrkraft, bevor du die nächsten Schritte unternimmst. Gute Schulleiter*innen erwarten, dass Probleme zuerst mit der betreffenden Lehrkraft besprochen werden. Bitte um einen Termin oder geh zum Elternsprechtag. Die meisten Pädagog*innen sind hilfsbereit und schätzen es, wenn Eltern Probleme auf eine freundliche und konstruktive Art ansprechen. Es ist auch eine gute Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der Situation zu machen.

  3. Nimm dein Kind zum Elternsprechtag mit. Die Lehrkraft wird dein Kind wahrscheinlich zuerst nach seiner Perspektive fragen. Wenn es sich nicht traut zu sprechen, unterstütze es dabei. Danach hat die Lehrkraft die Gelegenheit, ihre Sichtweise darzulegen. Ein gutes Gespräch endet damit, dass beide Seiten Vereinbarungen treffen, um die Situation zu verbessern.

  4. Sprich mit der Klassenleitung, falls nötig. Wenn das Gespräch mit einer Fachlehrkraft keine Veränderung bringt, bitte die Klassenlehrkraft um Unterstützung. Sie hat einen anderen Zugang zur betreffenden Lehrperson und kann die Situation oft auch gut einschätzen.

  5. Hol die Elternvertreter*innen ins Boot. Das kann hilfreich sein, wenn sich die Situation nach einem Gespräch mit den Lehrkräften immer noch nicht bessert. Manchmal gibt es noch andere Kinder mit ähnlichen Problemen. Die Elternvertreter*innen sollten die Probleme dann erneut mit der Klassenleitung besprechen. Vermeide es, Beschwerden in Chatgruppen mit allen Eltern zu teilen.

  6. In schwierigen Fällen: Sprich mit der Schulleitung. Wenn die anderen Maßnahmen nicht zu einer Verbesserung der Situation führen, kann ein gemeinsames Gespräch mit der Schulleitung angezeigt sein. Ein*e gute*r Schulleiter*in wird das Problem konstruktiv angehen, aber auch die Lehrkräfte unterstützen.

  7. Letzte Möglichkeit: Die Schulbehörde. Dieser Versuch sollte nur in Ausnahmefällen notwendig sein - wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Die Schulbehörde erwartet, dass Probleme zunächst innerhalb der Schule angegangen werden, und ist daher nur zuständig, wenn die Fronten verhärtet sind.

Generell gilt:

  • Glaube deinem Kind, wenn es von Problemen berichtet. Hör aber auch die Perspektive der Lehrkraft an. Missverständnisse lassen sich fast immer ausräumen.

  • Die meisten Lehrkräfte nehmen ihren pädagogischen Auftrag ernst und sind wohlwollend den Kindern gegenüber.

  • Fehler sind unvermeidlich.

  • Dokumentiere Interaktionen mit Lehrkraft bzw. der Schule. Das hilft, den Überblick über die Situation zu behalten und im unwahrscheinlichen Fall, dass du die Situation eskalieren musst.

bottom of page